In Piasnitz wurden die Vertreter der polnischen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Elite von Pommerellen ermordet. Es kamen dort auch Personen ums Leben, die aus dem Gebiet des Dritten Reichs mit der Eisenbahn gebracht wurden. Unter ihnen befanden sich geisteskranke Personen, Gegner der nationalsozialistischen Ideologie sowie Polen und Tschechen, die vor dem Krieg auf dem Gebiet Deutschlands wohnten.
Die Exekutionen fahnden im Rahmen der Aktion unter dem Decknamen „Intelligenzaktion” und „Operation Tannenberg” statt. Die Handlungen im Rahmen dieser Aktionen hatten es zum Ziel, die polnischen Führungsschichten auszurotten. Die Deutschen zählten zu dieser Schicht unter anderem: Geistige, obere Beamten, Lehrer, Ärzte, Kaufleute, Unternehmer, Gutsbesitzer, Personen mit einer Mittel- oder Hochausbildung. Zu der Führungsschicht wurden auch Mitglieder von politischen Parteien sowie der das Polentum propagierenden Vereinen angerechnet. Unter ihnen waren solche Organisationen wie: Polski Związek Zachodni [Polnischer Westbund], Towarzystwo byłych Powstańców i Wojaków [Gesellschaft von ehemaligen Aufständischen und Krieger], Towarzystwo Gimnastyczne „Sokół” [Turnenverein „Falke“] oder Kurkowe Bractwo Strzeleckie [Schützenverein].
Eine zahlreiche Gruppe von den in Piasnitz ermordeten Personen bildeten Menschen, die aus dem Gebiet des Dritten Reichs geliefert wurden. Dort wurden heimlich Patienten Heilanstalten für geistig Kranke in Lębork, Stralsund, Treptow, Ueckermünde. In den Wäldern von Piasnitz kamen auch Personen ums Leben, die wegen ihrer Ansichten interniert wurden, die gegen die nationalsozialistische Ideologie waren, sowie auch Polen und Tschechien, die vor dem Krieg auf dem Gebiet des Dritten Reichs wohnten, und die sich der Germanisierung widersetzten. Für die Vertuschung der Verbrechen wurden ganze Familien, auch Säuglinge und Kinder getötet.
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